Beschreibung
Schwarzwild-Ansprechfibel
Siegfried Erker & Paul Herberstein
Keiler oder Bache? Überläufer oder älter? – Schwarzwild richtig anzusprechen, ist gar nicht so schwer. Man muss nur wissen, worauf man schaut. Die „Schwarzwild-Ansprechfibel“ führt den Blick auf die richtigen Stellen. Ein Buch-Auszug.
Steht man im Revier vor einem Wildschwein oder vor einer Rotte, so erkennt man an einzelnen Körpermerkmalen, ob man eine Bache oder einen Keiler, einen Überläufer oder ein älteres Stück vor sich hat. Zum Beispiel:
Bauchlinie
Die Bauchlinie kann Auskunft über das Geschlecht geben. Schon ab dem Überläufer-Alter ist bei Keilern der Pinsel gut erkennbar, je älter das Stück umso deutlicher. Beim Keiler ab dem 2. Lebensjahr sind die Hoden von hinten sichtbar, im späteren Alter fast unübersehbar.
Bei führenden Bachen sieht man das Gesäuge, das sich aber – vorausgesetzt, dass die Bache im März gefrischt hat – bereits im Herbst zurückbildet. Um sicherzugehen, dass eine Bache nicht führt, braucht der Jäger Geduld. Erst wenn er sich hundertprozentig davon überzeugt hat, dass keine Frischlinge nachkommen, darf er zur Büchse greifen.
Rückenlinie
Während die Rückenlinie bei allen Frischlingen noch gerade oder leicht rundlich verläuft, ändert sich diese später je nach Geschlecht. Bei Bachen bleibt die Rückenlinie gerade oder rund, schon bei Überläuferkeilern beginnt der Rücken aber Richtung Bürzel abzufallen. Ältere Keiler bekommen zudem einen sogenannten „Karpfenrücken“, eine Art Buckel in Höhe der Vorderhämmer, sowie einen „Kamelhöcker“, der deutlich Richtung Bürzel abfällt.
Bürzel
Das Wildschwein hat einen deutlich ausgebildeten Schwanz, den Bürzel. An dessen Ende befindet sich ein Haarbüschel, die Quaste. Ein Frischling hat noch keine Quaste, auch beim Überläufer ist diese kaum ausgebildet. Bei einer älteren Bache ist die Quaste bereits deutlich zu sehen, beim Keiler ist sie meist noch stärker und länger als bei der Bache und außerdem dunkel …
Schwarzwild richtig anzusprechen, ist gar nicht so schwer. Man muss nur wissen, worauf man schaut. Die soeben erschienene „Schwarzwild-Ansprechfibel“ führt den Blick auf die richtigen Stellen.
88 Seiten, mehr als 60 Farbfotos, 15 SW-Zeichnungen.
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