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Ochota – Russische Jagdgeschichten

31,00 

„Um unser gutes, verständiges Volk zu kennen, muss man mit ihm leben, muss man sich mit ihm in seiner Sprache unterhalten, muss man mit ihm essen und die Feiertage begehen und mit ihm auf Bärenjagd gehen …“ – Diese Sätze schrieb der russische Dichter Alexander Bestushew im Jahr 1832. Heute wie damals spielt die Jagd in Russland eine große Rolle. Und das Wort „ochota“ steht in Russland nicht nur für die Jagd, sondern auch für die Lust. Nur Zufall?
Unzählige Dichter, teils von Weltruf wie etwa Leo Tolstoi oder Iwan Turgenjew, haben eindrucksvoll über die Menschen, die Tierwelt und die Jagd geschrieben. Diesen begnadeten Erzählern ist der Sammelband „Ochota – russische Jagdgeschichten“ gewidmet. Das vorliegende Werk – das zweite des Herausgebers Ingolf Natmessnig zu diesem Thema – ist nicht nur ein zeithistorisches Dokument über Sprache, Kultur und Geschichte des größten Landes der Erde, sondern vereint in fünfzehn Erzählungen packende Jagd- und Naturerlebnisse mit höchster Sprachkunst.

Die schönsten Jagderzählungen und Tiergeschichten aus Russland.
208 Seiten, viele SW-Zeichnungen. Exklusiv in Leinen.

Beschreibung

Ochota – Russische Jagdgeschichten

Ingolf Natmessnig (Hsg.)

Russland – da denkt der Jäger an Bär, Wolf und Elch. Und an Eis und Schnee in unendlichen Weiten. Doch Russland kennt auch die feinen Töne: den zarten Frühling, den Schnepfenstrich und vor allem die Dichter, die mit höchster Erzählkunst den Zauber der Landschaft und der Jagd einzufangen verstehen. – Leseprobe aus dem Buch „Ochota“.

Gegen Abend begab ich mich mit dem Jäger Jermolaj auf den Schnepfenstrich … Aber vielleicht wissen nicht alle Leser, was das ist. So hören Sie denn, meine Herrschaften.
Sie gehen im Frühjahr, eine Viertelstunde vor Sonnenuntergang, mit der Flinte und ohne Hund in ein Gehölz. Sie suchen sich ein Plätzchen irgendwo am Waldrand aus, schauen sich um, untersuchen das Zündhütchen und nicken Ihrem Kameraden zu. Die Viertelstunde ist herum. Die Sonne ist untergegangen, aber im Wald ist es noch hell; die Luft ist rein und durchsichtig; die Vögel zwitschern geschäftig; das junge Gras hat den heiteren Glanz eines Smaragds … Sie warten. Im Innern des Waldes wird es nach und nach dunkler; das grelle Licht der Abendröte gleitet langsam über die Wurzeln und Stämme der Bäume, steigt an ihnen immer höher und klettert von den unteren, fast noch kahlen Ästchen in die regungslosen, einschlafenden Kronen hinauf … Nun dunkeln auch die höchsten Wipfel; der rötliche Himmel wird blau. Der Waldgeruch verstärkt sich, dem Boden entsteigt eine warme Feuchtigkeit, ein heraufkommender Windstoß erstirbt vor ihren Füßen. Die Vögel schlafen ein – nicht alle auf einmal – je nach ihrer Art: Zuerst verstummen die Finken, dann nach einigen Augenblicken die Rotkehlchen und schließlich die Ammern.
Im Walde wird es immer dunkler. Die Bäume fließen zu großen schweren Klumpen zusammen; am blauen Himmel treten zaghaft die ersten Sternlein hervor. Alle Vögel sind verstummt. Nur die Rotschwänzchen und kleinen Spechte pfeifen noch einmal verschlafen … Nun schweigen auch sie. Einmal noch ertönt hoch über Ihnen die helle Stimme des Goldhähnchens; irgendwo ruft traurig ein Pirol, die Nachtigall schlägt zum ersten Mal. Ihr Herz pocht in unruhiger Erwartung, und plötzlich – aber nur Jäger werden mich verstehen – plötzlich ertönt in der tiefen Stille ein eigentümliches Pfeifen und Knarren, man vernimmt den rhythmischen Schlag schneller Flügel, und eine Waldschnepfe schwebt, den langen Stecher schön gesenkt, hinter einer dunklen Birke hervor, genau in Ihren Schuss hinein.
Das nennt man „auf dem Schnepfenstrich stehen…

„Um unser gutes, verständiges Volk zu kennen, muss man mit ihm leben, muss man sich mit ihm in seiner Sprache unterhalten, muss man mit ihm essen und die Feiertage begehen und mit ihm auf Bärenjagd gehen …“ – Diese Sätze schrieb der russische Dichter Alexander Bestushew im Jahr 1832. Heute wie damals spielt die Jagd in Russland eine große Rolle. Und das Wort „ochota“ steht in Russland nicht nur für die Jagd, sondern auch für die Lust. Nur Zufall?
Unzählige Dichter, teils von Weltruf wie etwa Leo Tolstoi oder Iwan Turgenjew, haben eindrucksvoll über die Menschen, die Tierwelt und die Jagd geschrieben. Diesen begnadeten Erzählern ist der Sammelband „Ochota – russische Jagdgeschichten“ gewidmet. Das vorliegende Werk – das zweite des Herausgebers Ingolf Natmessnig zu diesem Thema – ist nicht nur ein zeithistorisches Dokument über Sprache, Kultur und Geschichte des größten Landes der Erde, sondern vereint in fünfzehn Erzählungen packende Jagd- und Naturerlebnisse mit höchster Sprachkunst.

Die schönsten Jagderzählungen und Tiergeschichten aus Russland.
208 Seiten, viele SW-Zeichnungen. Exklusiv in Leinen.

Preis: Euro 31,–
inkl. MwSt.

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