Rehwild-Ansprechfibel

Beschreibung

Rehwild-Ansprechfibel

Paul Herberstein & Hubert Zeiler

Maienstimmung im Revier. Eine Rehgeiß zieht auf eine Waldlichtung. Schmalgeiß oder älter, vielleicht gar führend? Woran erkennt man’s? – Die „Rehwild-Ansprechfibel“ gibt Sicherheit. Ein Buchauszug.

Schmalgeißen sind – wie auch ihre gleichaltrigen männlichen Artgenossen – noch vertrauter und öfters tagaktiv als ältere Stücke. Sie bewegen sich noch unstet im Revier und tauchen auf der Suche nach einem geeigneten Lebensraum auch an sehr ungewohnten Plätzen auf. Werden Schmalgeißen gestört, springen sie nicht unbedingt sofort ab, sondern verhoffen unter Umständen mehrmals, ehe sie Deckung suchen. Auch schreckt eine Schmalgeiß in der Regel seltener.
Nachdem die Schmalgeißen von ihren Müttern im Lauf des Jahres endgültig abgeschlagen worden sind, sind sie allein oder mit dem Geschwisterchen unterwegs. Vorsicht ist allerdings bei schwächeren, nicht führenden Geißen geboten: Oft stellen sich diese nach der Erlegung als 2-jährig heraus. Meist handelt es sich dabei um vorjährige Schmalgeißen, die in der Brunft nicht beschlagen worden sind.
In der Sommerdecke wirkt der Wildkörper einer Schmalgeiß weit zierlicher und kindlicher als der einer ausgewachsenen Geiß. Auffallende Merkmale sind: ein kurzes Haupt, eine kitz­ähnlich gewölbte Stirn, ein schwacher Träger und eine gerade Bauchlinie, die zu den Hinterläufen hin ansteigen kann. Für erfahrene Jäger ist auch das Verhältnis zwischen Haupt und Lauschern ein guter Anhaltspunkt: Bei einer Schmalgeiß wirken die Lauscher nämlich zu dem noch kindlich kurzen Haupt länger und größer. Die Vorderläufe stehen noch sehr eng beieinander. Doch Vorsicht: All diese Merkmale sind nur Hinweise, niemals aber Garantien!
Gerade zu Beginn der Jagdzeit im Mai hat man die besten Chancen, einwandfrei zwischen Schmalgeiß und älterer Geiß zu unterscheiden. Sind Geißen zu dieser Zeit noch beschlagen, dann erkennt man sie an ihrem kugelrunden Bauch. Ist dieser nicht mehr sichtbar und sind die Flanken der Geiß vielleicht sogar deutlich eingefallen, dann gibt ein Blick zwischen die Hinterläufe Sicherheit: eine Geiß, die bereits gesetzt hat, hat dort ein zumindest tennisballgroßes Gesäuge, die Spinne. Spätestens ab Juli sollte man bei diesem Körpermerkmal ­allerdings vorsichtig sein, da gerade junge und schwache ­Geißen bis dahin das Gesäuge schon großteils zurückgebildet haben …

Ein praxisnaher Ratgeber, der in die Hand eines jeden Rehwildjägers gehört! Ein umfassender Fototeil verdeutlicht, worauf man beim Rehwild genau schauen sollte.
96 Seiten, rd. 70 Farbfotos, 18 SW-Zeichnungen.

Preis: Euro 23,–
inkl. MwSt.