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Schweiß – Bilder der Jagd
Markus Zeiler
„Schweiß“ – wer jagt, der dringt tief ins Innere vor, mit all seinen Sinnen. Wer jagt, der atmet die Landschaft, riecht die Witterung und schmeckt das Wild. Und er greift danach. Nach dem schwarzen Gams oder dem bunten Fasan. Durch den Schweiß der Beute kehrt sich das Innere nach außen, verrinnen die Grenzen zwischen Leben und Tod. Als roter Faden in die Ewigkeit.
Markus Zeiler, den begnadeten Fotografen, reizt nicht die Oberfläche. Alles Leidenschaftslose lässt ihn kalt. Er hat die Leidenschaft in der Jagd gesucht – und auch gefunden. Gute Jagd braucht Zeit. Markus Zeiler hat sich diese Zeit genommen. Sehr viel Zeit. Über mehrere Jahre ist er eingetaucht in die Jagd. War mittendrin. In der dampfenden Frühlings-Au genauso wie im Schneegestöber des Hochgebirges. Immer auf der Suche nach jenen jagdlichen Augenblicken, die echt sind. Nach Bildern, die unsere Sehnsucht und unsere Erinnerung, nicht aber Fotoalben füllen. In Jahren begeisterter Arbeit hat Markus Zeiler mit seiner Kamera das geschaffen, was aus der Jagd geboren wird: Bilder, die unter die Haut gehen. Die Bilder der Jagd.
228 Seiten, über 200 Farbfotos. Im Geschenkschuber.
Preis: Euro 127,–
inkl. MwSt.
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genaueres
Markus Zeiler, der mit "Schweiß", "Ferm" und "Beize" echte Kultbände geschaffen hat, im Gespräch:
"Der klassische Bereich der Fotografie ist zwar die Dokumentation, ein gutes Foto ist aber meist viel mehr als ein bloßes Abbild: es befriedigt ästhetische Bedürfnisse, regt die Phantasie des Betrachters an, ja, es erzählt im Idealfall eine ganze Geschichte und ist somit vielschichtig aufgebaut.
Das Foto entsteht in der Kamera, das 'Bild' wird hingegen im Kopf geboren. Neben der Beherrschung seiner Kamera zeichnet einen guten Fotografen vor allem seine Veranlagung zum 'Sehen' aus. Fotografie im Idealzustand kommt für mich einer Art Meditation gleich.
Markus Zeiler über ... die Natur
'Natur' ist einer der am häufigsten und meist sehr widersprüchlich gebrauchten Begriffe unserer Zeit. Es gilt uns heute eine Sache also umso natürlicher, je weiter sie der Einflussnahme durch menschliche Kulturtechniken entzogen ist. Ein unzugängliches Gebirgsmassiv empfinden wir als unberührte Natur, während wir ein Vorstadtviertel als Kulturlandschaft betrachten. Für mich ist "Natur“ das Gesamtgefüge unserer Lebenswelt: von der Hausfassade über das Ökosystem eines Bergwaldes bis hin zum Sternensystem einer Milchstraße. Dem Begriff der menschlichen Kultur würde ich nicht die Natur, sondern eher die Wildnis entgegensetzen, als etwas, das im Idealfall von menschlicher Einflussnahme völlig unberührt ist. Als Biologe bin ich von sämtlichen Aspekten der Natur im obigen Sinne immer wieder fasziniert und gefesselt. Ich brauche immer wieder die Flucht aus der menschlichen Kultur in wildnisähnliche Gebiete meiner Umgebung, um die mir oft zu stark werdenden Einflüsse menschlicher Kultur auszugleichen.
... die Jagd
Die Jagd im eigentlichen Sinne stellt für den Menschen wohl eine der ursprünglichsten Formen des Nahrungserwerbs dar. Da ich in einer von der Jagd geprägten Umgebung aufgewachsen bin, habe ich von Kindheit an eine recht unverkrampfte und natürliche Beziehung zur Jagd entwickelt. Dennoch stehe ich heute vielen jagdlichen Belangen sehr kritisch gegenüber. Gewinnmaximierung, Trophäenkult und Prestigesucht sind viel zu oft die Triebkräfte jagdlichen Denkens und Handelns. Dass die Gesellschaft an solchen Wertmaßstäben immer wieder Anstoß nimmt, verwundert nicht.
... sein Buch 'Schweiß'
Jagd wird in den Medien meist romantisch verklärt oder mordlüstern kritisch dargestellt. Meine Überzeugung: Bisher wurde kaum versucht, ein offenes und ehrliches Bild über das Wesen der Jagd zu zeigen. Der Kern der Jagd in unserem Kulturkreis ist allzu oft von überbordender Tradition, von Technikverliebtheit und Prestigeträchtigkeit zugedeckt. Ein erklärtes Ziel des Bildbandes 'Schweiß' war es, sich auf die wesentlichen Aspekte des Jagens zu beschränken. Die Jagd wird dabei als das ins Bild gesetzt, was sie ist: eine der ältesten menschlichen Tätigkeiten, geprägt von der intensiven Auseinandersetzung mit der Natur im Bemühen um das Habhaftwerden der Beute.
... sich selbst
Seit meiner Kindheit faszinieren mich die verschiedensten kleinen und großen Phänomene des Lebens. Das Studium der Biologie war insofern eine fast zwingende Episode meines Lebens. Die Naturwissenschaften vermochten mich mit ihren absoluten Erklärungsansprüchen in der Praxis jedoch auch nicht immer zu überzeugen. Daher arbeite ich heute in dem herausfordernden aber auch sehr erfrischenden Bereich der Jugendarbeit. Meine große Leidenschaft gehört jedoch der Fotografie. Deren Grenzen zur Malerei versuche ich immer wieder zu überschreiten, um mir neue Wege in der künstlerischen Naturdarstellung zu erschließen. Ich sehe mich durchaus als Grenzgänger: ständig bemüht, neue Wege zu erkunden."